DBT - Dialektisch-behaviorale therapie

Die DBT hat sich aus der kognitiven Verhaltenstherapie im Rahmen der 3. Welle (wie Schema- therapie, Act) entwickelt. Sie wurde initial von Frau Marsha Linehan für die ambulante Behandlung von chronisch suizidalen Patientinnen mit Borderlinestruktur in den USA entwickelt. Sie wurde unter der Federführung von Prof. Martin Bohus in Deutschland mittlerweile in mehreren Kliniken etabliert, darüber hinaus gibt es regionale DBT Netzwerk (DBT Dachverband). Die DBT geht bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung von einer gestörten Affektregulation, Störungen des Denkens, Störung der Selbstwahrnehmung, Störungen im Bereich der zwischenmenschlichen Interaktionen, sowie Störungen auf Verhaltensebene (Problemverhalten: Selbstverletzung, risikofreudiges Verhalten) aus.

 

Die Affektregulationsstörung ist „auf eine hohe emotionale Verletzbarkeit bei gleichzeitiger Unfähigkeit, Gefühle zu steuern, zurückzuführen. Über eine dynamisch hierarchisierte Behandlungsstruktur versucht die DBT, bislang unkontrollierte Prozesse sowohl für die PatientIn wie auch für die TherapeutIn berechenbar zu machen. Die DBT zeichnet sich damit durch seine klare Struktur, seine hohe Anwendungspraktikabilität und seine schulenübergreifende Haltung aus. In einem Fertigkeitentraining wird zusätzlich versucht, spezifische Fertigkeiten zur besseren Kontrolle z. B. ihrer zuweilen enormen Anspannungszustände, aber auch zur Emotionsregulation anzubieten.“ (DBT Dachverband Homepage)

 

Die Behandlung gemäß DBT umfasst 5 Module mit den Bereichen Stressmanagement, Umgang mit Gefühlen, Selbstbild, Interaktionen in Beziehungen, sowie Achtsamkeit. Eine Kernhaltung der DBT ist das bestimmte Tatsachen akzeptiert werden, auch wenn sie sehr schmerzhaft sind. Ein wesentlicher Teil der DBT ist das Achtsamkeitstraining, um die Selbstwahrnehmung zu Schulen und über diesen Erkenntnisgewinn sein Verhalten anpassen zu können. Ein wichtiger Bestandteil der Therapie sind Hausaufgaben und das Üben im häuslichen Bereich oder beruflichen Umfeld.

 

Das DBT-Konzept ist klar strukturiert und benötigt ein hohes Maß an Motivation und Commitment, an sich zu arbeiten bzw. zur Veränderungsbereitschaft, um neue Wege gehen zu lernen. Eine weitere Kernhaltung der DBT ist, dass das Gehen der neuen Wege ein anstrengender Weg ist, sowohl für die Patientinnen, als auch für die Therapeutin.